Die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) erscheint für viele Unternehmer und Selbstständige zumindest auf den ersten Blick, insbesondere im Alter, als eine attraktive Option. Leider gibt es Anbieter, die mit vermeintlich vorteilhaften Berechnungen werben, die bei genauerem Hinsehen weder realistisch noch vollständig sind. Das eigentliche Problem liegt weniger in der Möglichkeit, in die GKV zurückzukehren, sondern vielmehr in den falschen Darstellungen der finanziellen Vorteile.
Problem: Irreführende Kalkulationen und falsche Versprechungen
Eine genaue Analyse solcher Berechnungsmodelle zeigt gravierende Fehler und Annahmen, die Mandanten in eine Fehlentscheidung treiben können:
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Unrealistische Einkommensberechnungen:
Häufig wird der Eindruck erweckt, dass die GKV im Alter günstiger sei. Diese Berechnungen basieren jedoch auf unrealistisch niedrigen Einnahmen. In der Realität orientiert sich der GKV-Beitrag an den Gesamteinkünften, einschließlich Renten, Kapitalerträgen und Mieteinnahmen, was in den Darstellungen oft unzureichend berücksichtigt wird.
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Falsche Darstellung der PKV-Kosten:
Die Beiträge der privaten Krankenversicherung (PKV) werden oft unrealistisch hoch angesetzt. Dabei wird ignoriert, dass viele Zusatzbausteine, wie spezielle Leistungen, im Alter nicht mehr benötigt werden und somit die Beiträge sinken können. Zudem sorgen Altersrückstellungen in der PKV dafür, dass die Prämien langfristig stabil bleiben.
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Verschweigen von GKV-Nachteilen:
Gerade im Alter, in Zeiten, in denen die Gesundheitsversorgung wichtiger denn je ist, sind die doch unstrittig geringeren Leistungen der GKV, im Vergleich zur PKV nicht der beste Zeitpunkt eines solchen Wechsels.
GKV vor der Rente: Häufig teurer als dargestellt
Auch die Beiträge zur GKV vor Renteneintritt sind oft nicht korrekt kalkuliert. Für Unternehmer liegen diese aufgrund ihres Einkommens häufig über der Beitragsbemessungsgrenze. Diese realistische Annahme fehlt in vielen Berechnungen vollständig und verzerrt das Bild erheblich.
Warum die PKV keine Kostenfalle sein muss
Mit einer fundierten Beratung lassen sich die Beiträge in der PKV langfristig auf einem erträglichen Niveau halten. Altersrückstellungen und individuell angepasste Vertragsgestaltungen sorgen dafür, dass die Prämien im Alter planbar und stabil bleiben. Die oft verbreiteten Horrorszenarien einer „Kostenexplosion“ in der PKV entsprechen daher selten der Realität.
Fazit: Finger weg von unseriösen Berechnungen
Die Versprechen und Kalkulationen vieler Anbieter halten einer realistischen Prüfung nicht stand. Eine Entscheidung für oder gegen die Rückkehr in die GKV sollte niemals auf Basis unvollständiger oder irreführender Darstellungen getroffen werden. Eine seriöse Analyse zeigt:
- Die GKV ist im Alter nicht automatisch günstiger – realistische Einkommensberechnungen führen häufig zu höheren Beiträgen.
- Die PKV kann durch Altersrückstellungen und eine angepasste Vertragsgestaltung stabil und bezahlbar bleiben.
- Irreführende Rechnungen, welche zugunsten des beworbenen Geschäftsmodells verfälscht dargestellt werden, bieten keine Grundlage für eine tragfähige Entscheidung.
Unsere Empfehlung: Fundierte Beratung für eine sichere Entscheidung
Wir helfen Ihnen gemeinsam mit unseren Partnern der Wengenstein Rechtsanwälte – Steuerberater, Ihre individuelle Situation realistisch und umfassend zu analysieren. Unser Ziel ist es, Sie vor falschen Entscheidungen und unnötigen Kosten zu bewahren.
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